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Kinderarmut kennt keine Sommerpause

Diakonie Osnabrück fordert deutlich mehr Geld für Kinder und Familien. „Wir sehen jeden Tag, was es bedeutet, wenn Kinder in Armut leben müssen“, sagt Friedemann Pannen, Geschäftsführer der Diakonie Osnabrück. „In Osnabrück lebt mehr als jedes fünfte Kind in Armut oder ist armutsgefährdet. Das ist auch für unsere Friedensstadt nicht hinnehmbar.“

Die Diakonie Osnabrück fordert von der Bundesregierung eine zügige Umsetzung der Kindergrundsicherung. „Für Sondervermögen zur Aufrüstung der Bundeswehr und der Umstellung von fossilen auf ökologische Energieformen stellen wir aus gutem Grund zusätzliche Milliarden bereit. Auch unsere Kinder sollten uns mit der Kindergrundsicherung ein deutlich niedrigeres Sondervermögen als Haushaltsposition wert sein“, sagt Pannen.
Neben der Bereitstellung von mehr Geld für Familien und Kinder verspricht sich die Diakonie Osnabrück vor allem auch eine Entbürokratisierung. Eltern seien oft nicht in der Lage, die verschiedenen Leistungen zu beantragen. „Unsere Beraterinnen und Berater erleben es immer wieder, dass den Familien zustehende Leistungen nicht abgerufen würden, weil es oft zu kompliziert ist. Das führt zu Ungleichheiten“, mahnt Pannen.
„Jedes Kind verdient aber eine Chance, unabhängig von sozialer Herkunft und Einkommen der Eltern.“ Das erreiche man aber nur, wenn die Unterstützung für die Familien nicht mehr eine Holschuld der Eltern sei, sondern Bringschuld des Staates. „Dieses Ziel muss jetzt umgesetzt werden und darf nicht vertagt werden! Denn Kinderarmut macht keine Sommerpause.“
Die Diakonie Osnabrück berät und begleitet Familien in ihrer ambulanten Jugendhilfe. Oftmals kämen diese aus prekären Lebensverhältnissen. Außerdem sei Kinderarmut auch in den Kindertagesstätten und Horten der Diakonie Osnabrück erfahrbar. Hier berate man Eltern oft in der Beantragung von Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket. Auch in den Erziehungsberatungsstellen der Diakonie Osnabrück spielt die Sorge vor Armut eine zunehmend große Rolle. „Wer sich um das Alltägliche zum Leben sorgen muss, ist psychisch belastet und braucht Unterstützung.“ Somit sei die Kindergrundsicherung auch ein Beitrag zur Vermeidung hoher Kosten des Sozialstaats. „Wer am Anfang spart, zahlt oft hintenraus sehr viel mehr, weil vorbeugen in der Regel günstiger ist, als heilen oder Therapien“, so Pannen.

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